Mein Weg im Zentrum für Berufliche Bildung

"Mein etwas anderer Weg zu einem Ausbildungsabschluss, der sich auf jeden Fall lohnt: Die Frage „Was mache ich nach der Schule?“, stellen sich alle jungen Menschen. Ich, Philipp Schröder, habe mir diese Frage auch gestellt und befinde mich auf einem etwas anderen Weg zu einem Ausbildungsabschluss. Ich habe zunächst mit einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme im Zentrum für Berufliche Bildung von Lichtenau e. V. begonnen.

 

Aber von vorn: Auf die Bildungseinrichtung bin ich aufmerksam geworden, in dem ich mich in der neunten Klasse für ein Praktikum beworben habe. Nachdem ich die Zusage erhielt, freute ich mich sehr auf das Praktikum. Im Januar 2019 absolvierte ich dann mein Praktikum im Zentrum für Berufliche Bildung von Lichtenau e. V. im kaufmännischen Bereich. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Ich war mir danach sicher, dass ich nach meiner Schulzeit eine Bildungsmaßnahme im Zentrum für Berufliche Bildung (ZfBB) in Hessisch Lichtenau machen möchte. Das Angebot des ZfBB richtet sich besonders an Jugendliche und junge Erwachsene mit verschiedensten Beeinträchtigungen, wie z. B. eine Lern- oder Körperbehinderung oder eine psychische Beeinträchtigung. Während meines letzten Schuljahres nahmen meine Mutter und ich Kontakt zur Agentur für Arbeit auf, die meine berufliche Bildungsmaßnahme im Zentrum für Berufliche Bildung finanziert und mit begleitet. Hier wurde ich durch meine Reha-Beraterin, Frau Johanna Berg, gut beraten und Sie stimmte dem Start im Zentrum für Berufliche Bildung in Hessisch Lichtenau zu.

 

Am 10.08.2020 ging die Berufsvorbereitungsmaßnahme mit dem Einzug in den Wohnbereich, der sich auf dem Gelände von Lichtenau e. V. befindet, los. Mir wurde das Haus gezeigt und mein Zimmer, in dem ich wohne. Für die selbstständige Versorgung bekamen wir an diesem Tag noch Verpflegungsgeld und gingen Lebensmittel einkaufen. Ich wohne auf meiner Gruppe mit einem weiteren Mitbewohner und insgesamt 10 Leuten im Haus. Die Integration im Wohnbereich ging sehr schnell und ich bin sehr gut angekommen. Wir machen außerdem verschiedene Aktivitäten wie z. B. einen Besuch im Schwimmbad oder fahren gemeinsam in die Stadt nach Kassel.

 

An meinem ersten Arbeitstag, wurden wir für zwei Wochen in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt. Ich war in der Gruppe Gartenbau und die andere Gruppe war im Bereich Hauswirtschaft. In diesen zwei Wochen absolvierten wir aber auch noch viele andere Sachen, unter anderem einen Einführungstest, der Computer und handwerkliche Aufgaben beinhaltet. Nach diesen zwei Wochen konnten wir uns dann drei Bereiche aussuchen, die wir gerne kennenlernen wollten.

Ich nahm als erstes meinen größten Wunsch-Bereich, den kaufmännischen Bereich, als zweites den Bereich Hauswirtschaft und zum Schluss den Bereich Holztechnik. In den Bereichen Holztechnik und Hauswirtschaft sammelte ich positive Erfahrungen, wusste aber schnell, dass es der kaufmännische Bereich für meine Zukunft sein sollte.

 

Nach der Rotationsphase in diesen drei Bereichen kam ich dann fest in den kaufmännischen Bereich. Mir macht es sehr viel Spaß und ich war als BvB-Teilnehmer auch schon gut in die Übungsfirma Top & Fit GmbH integriert.

 

Mit Abschluss der Bildungsmaßnahme erfolgte dann der Übergang in die Ausbildung zum Fachpraktiker für Bürokommunikation. Hier bin ich auf die Berufsschule nach Witzenhausen gegangen. Es war ein sehr spannendes Ausbildungsjahr, in dem ich am Ende auch ein Praktikum bei einem Personaldienstleister in Kassel absolvierte.

 

Nach meinem ersten Ausbildungsjahr als Fachpraktiker hatte ich ein Gespräch mit meinen Ausbildern. Wir haben besprochen, dass ich aufgrund meiner guten Leistungen in die Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement wechseln kann. Mein Einstieg in das zweite Ausbildungsjahr war etwas holprig. Ich musste mich an die neue Schule in Eschwege gewöhnen und durch die andere Ausbildung auch an ein höheres Leistungsniveau. Meine Ausbilderinnen und Ausbilder standen mir immer unterstützend zur Seite.

 

Das Jahr 2023 begann für mich sehr spannend und interessant. Schon im Herbst 2022 habe ich mich auf eigene Initiative beim Landeswohlfahrtsverband Hessen in Kassel beworben. Ich bekam eine Zusage und konnte somit ein Praktikum ab Januar 2023 beginnen. Dieses Praktikum war für mich ein sehr großer Erfolg. Ich war im Vorzimmer der Fachbereichsleitung des Bereiches Planung und Vergütung eingesetzt. In diesem Bereich durfte ich viele Sekretariatsaufgaben übernehmen, die mir sehr liegen. Das Praktikum beim LWV absolvierte ich bis Mai 2023 und ich bekam eine sehr positive Rückmeldung, eventuell mit Chancen auf einen Arbeitsplatz nach meiner Ausbildung und ein weiteres Praktikumsangebot, dass ich ab Januar 2024 wahrnehme.

 

Zurzeit absolviere ich ein weiteres Praktikum beim Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Werra-Meißner e. V., welches noch bis zum Jahresende geht. Auch hier habe ich mich gut in verschiedenste kaufmännische Tätigkeiten eingearbeitet.

 

Durch die verschiedenen Praktika konnte ich die einzelnen Betriebe mit den unterschiedlichen Abteilungen kennenlernen, was für mein späteres Berufsleben sehr positiv ist. Ich bin dankbar, dass ich diese Praktikumsmöglichkeiten erhalten habe und meine Kenntnisse und Fähigkeiten dadurch erweitern konnte.

 

Im Wohnbereich des Zentrums für Berufliche Bildung bin ich die letzten Jahre selbstständiger geworden und kann viele Aspekte für mein weiteres Leben mitnehmen.

 

Nun beginnt bald das letzte Halbjahr meiner Ausbildung. Ich hoffe, dass ich die Prüfungen gut bestehe und ich anschließend mit Erfolg in das Arbeitsleben starten kann."

 

Text: Philipp Schröder